ÄRGER GEWALTFREI AUSDRÜCKEN IN 4 SCHRITTEN
Schritt 1: Innehalten und atmen. Übergeordnetes Ziel ist, die erlebte Wut auf die eigenen unerfüllten Bedürfnisse zurückzuführen. Das Innehalten soll den ersten Impuls stoppen, jemand anderem die Schuld für die eigenen Gefühle zu geben oder die Person gar zu bestrafen. Eine tiefe und lange Atmung, vor allem das Ausatmen, unterstützt dabei.
Schritt 2: Verurteilende Gedanken identifizieren. Im zweiten Schritt suchen wir die Gedanken, die wütend machen. Das können beispielsweise negative Interpretationen der Situation oder des Verhaltens der Person sein wie z.B. Nie ist sie püntklich! Wir nehmen die aufkommende Emotion wie Ärger oder Wut wahr.
Schritt 3: Eigene Bedürfnisse erkennen. Wir machen uns bewusst, dass Ärger oder Wut Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse sind. Mit Blick auf die identifizierten negativen Gedanken bekommen wir eine Verbindung zu unseren Bedürfnissen, die nicht ausreichend versorgt sind. Dieser Blickwechsel führt uns weg von in unserem Beispiel „Nie ist sie püntklich!“, hin zu „Ich brauche Verbindlichkeit.“
Schritt 4: Gefühle und Bedürfnisse aussprechen. Im letzten Schritt können wir nun unsere Gefühle und Bedürfnisse klar formulieren und ohne Vorwurf zum Ausdruck bringen. Auch hier hilft es, den Blick auf sich zu richten und somit Ich-Botschaften aussprechen zu können. „Warten verunsichert und verärgert mich. Bitte komme pünktlich. Danke.„
Rosenberg, M., B., (2018). Kartenset Gewaltfreie Kommunikation. Empathische Impulse für den Alltag. Paderborn: Junfermann.