Gute Vorsätze werden oft und gerne zum Jahreswechsel gefasst. Nicht selten lassen sich die wenigsten zufriedenstellend umsetzen. Die Coaching-Expertin Dr. Tanya Faude-Koivisto und der Sozial- und Motivationspsychologe Prof. Peter M. Gollwitzer erklären dies damit, dass viele Ziele und ebenso die Handlungen zur Zielerreichung nicht konkret formuliert werden oder auch nicht zur Person passen, wenn sie z.B. viel zu viel Überwindung und dabei Selbstregulationsfähigkeit aufbringen müsste. Für diese Fälle hat Gollwitzer (1996) die sogenannten Wenn-Dann-Pläne entwickelt – eine Strategie, die die Umsetzung von Zielen unterstützen kann. Dafür braucht es ein konkretes Ziel, von dem die Person überzeugt sein muss, dass sie es erreichen möchte und sie dies auch wirklich schaffen kann. Zudem werden günstige Situationen für ein notwendiges und gewünschtes Verhalten genau definiert.
1. Ziel definieren. Zunächst muss ein konkretes Ziel gesetzt werden. Je konkreter und detaillierter, umso besser. Frage Dich dazu, warum Du dieses Ziel erreichen möchtest – also, möchtest wirklich Du selbst diese Veränderung oder eine andere Person oder die Gesellschaft. Überlege Dir zudem, ob es realistisch und machbar ist und was Dir dabei hilft, dranzubleiben. Beispiel: „Ich möchte ruhig und freundlich auf die nicht erledigte Hausarbeit hinweisen.“
2. Kritische Situation festlegen. Nun wird überlegt, welche Situation sich besonders eignen könnte, mit dem neuen gewünschten Verhalten verknüpft zu werden. Welche Situationen haben Dich in der Vergangenheit zu einem unerwünschten emotionalen Ausbruch gebracht? Welche Gelegenheiten sind günstig, anderes Verhalten zu zeigen? Beispiel: „Wenn ich das schmutzige Geschirr auf der Arbeitsplatte über dem Geschirrspüler stehen sehe…..“
3. Neues Verhalten fixieren. Jetzt fehlt noch das Verhalten, das künftig gezeigt werden möchte. Auch hier, je konkreter, desto besser und verbindlicher. Beziehe gedanklich soviele Störfaktoren wie möglich ein, die Dich dazu bringen könnten, wieder in das alte Verhalten zurückzukehren oder das neue gar nicht anzuvisieren. Beispiel: „… atme ich drei Mal tief ein und lange aus und sage freundlich aber bestimmt: Bitte räume das Geschirr in den Geschirrspüler.“
Faude-Koivisto, Tanya & Gollwitzer, Peter. (2011). Wenn-Dann Pläne: eine effektive Planungsstrategie aus der Motivationspsychologie. 10.1007/978-3-531-93039-8_13